Von der Gründerzeit 1927 bis zum Kriegsende 1945

Die erste Eintragung in der Kladde ist das Gründungsdatum 18. Dezember 1927 mit den Gründungsmitgliedern: Fritz Biermann, Erich Dietrich, Otto Eimentaler, Paul Gabel, Heinrich Genz, Erwin Gelhar, Hermann Köhne, Walter Lenke, Hermann Mohrhoff sen., Walter Mohrich, Hans Nürnberger, Walter Remus, August Rose, Heinrich Stahlmann, Willi Witte, Walter Wasönke sowie Müller und Greve.

Im Jahre 1929 ist in der Festschrift von Pastor G. Glade anläßlich des 25. Jubiläums der Johanniskirche, auf der Seite 25, der Posaunenchor ebenfalls erwähnt. Hier schreibt Pastor Glade: “Einen besonderen Gewinn hat unser Gemeindeleben dadurch bekommen, daß der neue Organist (Fritz Biermann) auch einen Posaunenchor ins Leben rief. Binnen Jahresfrist war der junge Posaunenchor soweit geschult, daß er einige Choräle und leichtere Motetten ziemlich fehlerfrei spielen konnte. Heute ist er soweit gefördert, dass er an Festtagen in unseren Gottesdiensten den Gesang beleben und auch bei Gemeindefeiern und Gemeindeausflügen durch seine musikalischen Leistungen das Programm bereichern kann.“

Die Mitgliederzahl der Bläser war sehr unterschiedlich. Im Anfang war sie ziemlich konstant so um die 12 bis 16 Bläser. Später wurden es weniger. Neben dem Vorsitzenden Pastor Glade gab es den Chorleiter, einen stellvertretenden Chorleiter, einen Schriftführer, einen Kassenwart, der die Mitgliedsbeiträge einsammelte und sie zu betreuen hatte, zwei Vertrauensleute und einen Obmann.

Ab 1937 verließen etliche Bläser den Chor, später wurden einige „eingezogen“, sie mußten Soldaten werden. Von dieser Zeit an ruhte die Arbeit des Posaunenchores bis zum Ende des Krieges 1945.

1946 bis 1962

Mit der ersten Bläserprobe im Februar 1946 wurde auf Initiative von Heinrich Genz die Posaunenchorarbeit nach dem Krieg fortgesetzt. 1947 übernahm Helmut Perl die Leitung des Posaunenchores. Ab Ende 1953 leitete der Musiklehrer Dörfel den Chor. Seit dem Landesposaunenfest 1954 in Lüneburg gab es die Chorgemeinschaft Anderten/Misburger Bläser. 1956 war der Musikdozent Schön der Leiter des Posaunenchores. Die strengeren musikalischen Anforderungen an den Posaunenchor nahmen zu und wirkten sich positiv aus.

Ab 1958 bis 1962 übernahm Diakon Rudolf Schulze die Leitung des Chores. Hiernach leitete Stadtposaunenwart Hans Stallbaum den Chor.

1962 bis 1978

Als Folge der Übernahme des Chores entstanden im Chor unterschiedliche Auffassungen der Bläserarbeit mit dem Ergebnis, dass etliche Bläser den Chor verließen. Ein Neuaufbau des Chores war notwendig und brachte etliche neue Bläserinnen und Bläser. Übrigens waren nun auch weibliche Chormitglieder dabei. Der Chor erfuhr eine neue Blütezeit, zumal auch die Bläserliteratur erweitert wurde durch Neukompositionen für Posaunenchöre.

Durch die berufsmäßigen Kontakte des Stadtposaunenwartes mit anderen Hannoverschen Chören ergaben sich etliche musikalische Möglichkeiten mit anderen Chören, die für unseren Chor sehr gut waren. Nach dem 50jährigen Chorjubiläum ging die Ära Stallbaum aus Krankheitsgründen von Diakon Stallbaum zu Ende. Ab 1979 übernahm Ulrich Klisch die Leitung des Posaunenchores.

1979 bis 2003

Der Posaunenchor, der in den letzten Jahren zahlenmäßig ziemlich geschrumpft war, erfuhr durch den Wechsel der Leitung und der Ausbildung von neuen jungen Bläserinnen und Bläsern wieder mehr Zulauf. Auch durch „fertige“ Bläserinnen und Bläser konnte im Laufe der Zeit der Chor von 7 auf 20 Mitglieder vergrößert werden. Hinzu kam aber auch, dass die Spielfähigkeit und Qualität etlicher jüngerer Bläserinnen und Bläser dazu führte, auch musikalisch „aufstocken“ zu können.

Ein gewählter Vorstand aus 5 Bläserinnen und Bläsern steht dem Chor vor. Zur finanziellen Unterstützung gibt es einen Freundeskreis.

2003 bis 2016

Seit 1977 als Trompeter Mitglied des Chores unter der Leitung seines Vaters Uli Klisch übernahm Matthias Klisch 2003 dann selbst die Leitung des Chores. Insbesondere sein persönlicher Schwerpunkt im Bereich Jazz- und Swingmusik eröffnete dem Chor neue Möglichkeiten und lockte auch Bläser aus anderen Stadtteilen an.

Es folgten viele gemeinsame Bläsereinsätze und tolle Konzerte in den letzten Jahren, die z.T. auch weit über die Gemeindegrenzen hinaus begeistert wahrgenommen wurden.

Nach 13 Jahren als Leiter des Posaunenchores der Kirchengemeinde Misburg übergibt Herr Matthias Klisch zum 1.8.2016 den Stab an Frau Britta Giesecke von Bergh. Der Chor ist sehr froh, dass er, auch wenn er nun den Taktstock aus der Hand gelegt hat, dafür die Trompete wieder in die Hand nimmt und uns als Mitbläser erhalten bleibt.

2016

Seit dem 1.8.2016 spielt der Chor nun zum ersten mal in der Chorgeschichte unter der Leitung einer Frau.

Frau Giesecke von Bergh ist als Trompeterin in einem Posaunenchor groß geworden, hat in Hannover Deutsch und Musik für das gymnasiale Lehramt und anschließend Musiktheorie studiert. Dieses ausgeprägte Fachwissen und ihre pädagogische Kompetenz kommen dem Chor nun zu Gute. Und wie gut die neue Zusammenarbeit schon nach so kurzer Zeit klappt, haben die drei großen Konzerte anläßlich des 90-jährigen Bestehens des Misburger Posaunenchores am 4.11. 2017 in Bemerode, 5.11.2017 in Misburg und am 6.11.2017 in Davenstedt gezeigt.Unter dem Titel "Anglo – Amerikanische Bläsermusik" wurde ein vielseitiges Programm zu Gehör gebracht.Traditionelle englische Musik, Musikstücke der Beatles, amerikanische Swing- und Ragtimeklänge sowie südamerikaische Rhythmen standen auf dem Programm. Unterstützt wurde der Chor bei einigen Stücken von Geza Rode am Schlagzeug.

Dass diese Konzerte ein voller Erfolg waren, bestätigte die Begeisterung der Zuhörer, die z.T. noch Tage später in Form von Briefen, Gesprächen und mails ihren Ausdruck fand.

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